Fake News hat es wohl schon immer gegeben aber durch die Möglichkeit einer immensen Verbreitung durch die digetalen Medien wird es immer schwieriger eine Wahrheit von einer Falschmeldung zu unterscheiden. Schon William Burroughs beschrieb 1970 in seiem Buch „Electronic Revolution“ die massive Möglichkeit der Manipulation durch immerwährende Wiederholung einer These. Er beschrieb wie man mit einem Tonband in einer Menschenmenge immer wieder die gleiche Phrase abspielt und irgendwann durch die im Raum herrschende Korpulenz und Gegenwärtigkeit diese Phrase plötzlich wahr werden würde.
Die Philosohin Susanne Hahn Proffesorin für Rationalitätstheorien und Wirtschaftsethik beschäftigt sich mit dem Begriff Rationalität in ihrem Buch „Rationalität, eine Kartierung“ von 2008. Hier widmet sie sich der Frage wie Menschen auf ganz verschiedene Weisen rational handeln können. „Zentral ist die Unterscheidung zwischen Handlungen, die ich erklären, und solchen, die ich empfehlen kann“, sagt Hahn. „Zum Beispiel kann ich die subjektiv-zweckrationale Handlung erklären, daß jemand sein Physikbuch unters Kopfkissen legt, weil er meint, dies sei das geeignete Mittel zum Erreichen des Zwecks, seine Prüfunfg zu bestehen. Empfehlen kann ich diese Handlung aber nicht.“ Anders verhalte es ich zum Beispiel mit objektiven Formen regelrationalen Handelns, bei denen eine selbst auferlegte Handlungsregel tatsächlich dazu geeignet ist, einen bestimmten Zweck zu befördern. Wenn also jemand nach der Regel handelt, seinen Müll zu trennen, weil er gerne auf bescheidene Weise zum Umweltschutz beitragen möchte, ist das im Hinblick auf das anvisierte Ziel eine empfehlenswerte Handlung. „Für die Empfehlung einer Handlung ist die Bezugnahme auf einen gesicherten Kenntnisstand unentbehrlich“, sagt Hahn.
Nimmt man aber nun die sozialen Medien 2017, dann ist hier ein ungeheures Macht-Instrument für die Trumps und Erdogans dieser Welt geschaffen worden. Das Informationsmedien mißbraucht werden können ist ja nicht neu, aber je besser die Technik um so einfacher der Mißbrauch. Belächeln kann man aus heutiger Sicht die in den 90er Jahren entstandenen Dokumentationsfälschungen des Filme Machers Michael Born, der gerne seine als original verkauften Filme Zuhause nach baute, z.B. ein Ku-Klux-KLan Treffen, welches er in der Eifel drehte oder angeblich Kinder Sklaven, die in Indien Teppiche knüpften. Es waren alles Fakes aber interessanterweise war hier denn noch die Substanz wahr.
Anders war es bei Tom Kummer, der in den 90er Jahren sagenhafte Interviews in der Süddeutschen und anderen Premium Verlagen veröffentlichte. Diese waren aber alle frei erfunden und hatten literarisch einen hohen Stellenwert. Sie wurden von den Verlagen mit viel Lob verwertet.
Tom Kummer und seine Fake Interviews in den 90er Jahren