Das Archiv, das Profane und Google

Kulturökonomie des Neuen

Groys betrachtet die Wirkung von Kunstwerken und Theorien vor dem Hintergrund einer Werthierarchie. Diese gliedern die Welt in ein kulturelles Archiv und einen profanen Raum. Das Archiv sei das materialisierte Gedächtnis einer Gesellschaft, in dem die als wertvoll erachteten Kulturgüter aufbewahrt werden. Groys nennt als Beispiele Bibliotheken, Museen und Filmotheken.[1]

„Den Bereich, der aus all den Dingen besteht, die von den Archiven nicht erfaßt sind, kann man als den profanen Raum bezeichnen.“

Groys, Über das Neue., S. 56

Steht ein neues Kunstwerk oder eine neuartige Theorie im Verdacht, kulturell wertvoll zu sein, findet nach Groys ein Vergleich zwischen Archiv und profanem Raum statt, wobei das Neue entweder dem Profanen oder dem Archiv zugeordnet wird. Eine Innovation sei demnach die Überwindung der Wertgrenze zwischen diesen beiden Bereichen im Zuge einer „Umwertung der Werte“, wobei sich Groys auf Friedrich Nietzsche bezieht.[2] Kunstwerke und Theorien bezögen ihre Wirkung also aus der Spannung zwischen Wertebenen. Auch technische Innovationen lassen sich mit Groys nach dieser Logik bestimmen.[3]

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