Wenn ich über bestimmte Visionen nachdenke, die mich einmal in jungen Jahren- oder auch heute inspirieren, dann erinnere ich mich gerne daran als junger Mensch nicht nur Einzelne lieben sondern daß ich Alle lieben wollte. Die Idee nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bescherte mir einen Traum, der ein Lebenselexir gewesen ist. Manche sagten, daß ich komplett spinne. Ja – dies ist richtig, es hilft Routinen zu durchbrechen und Wahrnehmung zu schulen. Diese Spinnerei hat mich vor machen Unannehmlichkeiten bewahrt.
1972 kam der 1. Bericht des Club of Rome heraus. Ich hatte die Nase voll von all dem Konsum und ging in die Haltung der Verweigerung. Das materielle Gedöns wollte überwunden werden. Es gab fortan nicht nur die Materie, die den Geist, sondern auch den Geist der die Materie formte.
Hilfreich war das experementieren mit Drogen. Unter bestimmten Einflüssen wurde die Materie in seinen Teilchen sichtbar und zeigte seine filigrane ineinander vernetzte Struktur. Natur, Tiere und Mensch bildeten eine Einheit.
Hilfreich war auch die Scines Fiction Literatur.
Visionen im Scines Fiction
Scines Fiktion kann versuchen mit Visionen Utopien vorstellbar zu machen. Einer meiner Lieblingsbücher ist hier der Roman von Edward Bellamy: „Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf 1887“. Bellamy sieht in seiner Zukunft herrschaftsfreie, vom Privatbesitz befreite gesellschaftliche Ordnungen, in denen es kein Geld und keinen Zwischenhandel gibt. Staaten gleichen vielmehr genossenschaftlichen, industrieellen Republiken. Jeder Mensch bekommt am Anfang eines jeden Jahres eine Kreditkarte mit der Punkteanzahl, die seinem Anteil der vorangegangenen jährlichen Produktion aller Güter entspricht. Hiermit kann er sich dann die Dinge des Lebens aus den öffentlichen Warenlagern holen. Kaufen und Verkaufen hat sich erübrigt und steht als Relikt alter Tage für Selbstsucht und einem Stand niedriger Zivilisation.
Es gibt ein hervorragendes Bildungssystem und jeder kann eine Arbeit nach seinen Wünschen finden. Jeder ist für 25 Jahre seines Lebens für die Arbeit verpflichtet. Darüberhinaus kann natürlich weiterhin ehrenamtliche Arbeit geleistet werden. Politiker kann nur eine Person werden, die diese 25 Jahre Arbeit geleistet hat. Da er wie jeder andere auch nur über diese normal jährlich verteilte Kreditkarte versorgt wird, gibt es keinerlei Anreize der Bereicherung.
Unterschiede gibt es in der Verpflichtung der täglich zu leistenden Stundenzahl. Für Arbeit, die nicht so sehr nachgefragt wird, wird die zu leistende Stundenzahl pro Tag geringer angesetzt wie für Arbeiten, die eine hohe Nachfrage haben.
Zu utopisch werden manche sagen? Ich glaube nicht.
Eigentlich sind ja heute auch schon Facetten solcher Ideen umgesetzt. Nehmen wir z.B. die Sozialhilfe in Deutschland. Es gibt sie für Bedürftige, die nicht arbeiten können. Neu ist mittlerweile das Aufstockungsgeld für Arbeitende, die nicht genug Lohn erhalten. Hier wird der Lohn aufgestockt. Kann man dies nun mit der Idee des Grundeinkommens vergleichen oder ist es nur ein neuer neoliberaler Trick oder wird uns dies alles zu einem bedigungslosen Grundeinkommen führen?
Finnland hat 2015 in seinen Koalitionsvertrag geschrieben: „Eine Pilotstudio zum Grundeinkommen wird durchgeführt.“
Experimente mit dem bedigungslosen Grundeinkommen gibt es in Afrika, Iran, Indien, Brasilien.
Visionen in der synthetischen Biologie
Die synthetische Biologie hat manche Wissenschaftler und Künstler hierauf bezogene Kunstprojekte ralisieren lassen. Alexandra Daisy Ginsberg hat z.B. neuartige Darmbakterien entwickelt, die als Biosensoren ausgerüstet mittels eines Gertränkes, dem Darm zugeführt werden können. Spüren diese Biosensoren z.B. Krankheiten wie Darmkrebs oder Salmonellen auf, produzieren sie einen Farbstoff, der je nach Krankheit die Fäkalien dann in Blau, Gelb, Rot, Violett oder Grün färbt.